„Wie geht es besser, erfolgreicher und nachhaltiger?“

Die Mitglieder der Geschäftsführung von Linde Material Handling im Interview

Andreas Krinninger, Chief Financial Officer (Foto)

Andreas Krinninger ist seit 2014 Mitglied der Geschäftsführung und Chief Financial Officer (CFO). Der Diplom-Ingenieur hatte längere Zeit Managementpositionen in Deutschland, den USA und England inne und stieß 2011 von Kohlberg, Kravis & Roberts (KKR) zur KION Group. Ab 1. Januar 2016 wird Andreas Krinninger den Vorsitz der Geschäftsführung der Linde Material Handling GmbH übernehmen.

Sabine Neuß, Chief Operating Officer (Foto)

Sabine Neuß ist seit 2013 Chief Operating Officer (COO) bei Linde Material Handling. Die Diplom-Maschinenbau-Ingenieurin bringt umfangreiche Führungserfahrung aus unterschiedlichen Managementpositionen im In- und Ausland mit, zuletzt bei der TRW Automotive Gruppe.

Christophe Lautray, Chief Sales Officer (Foto)

Christophe Lautray ist seit 2009 Chief Sales Officer (CSO) in der Geschäftsführung bei Linde Material Handling. Der aus Paris stammende Betriebswirt war zuvor Geschäftsführer bei Fenwick-Linde in Frankreich.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie – persönlich wie geschäftlich?

Andreas Krinninger: Viele unserer Aktivitäten als Unternehmen beeinflussen direkt oder indirekt die Lebensumstände der Menschen in unserem Umfeld, seien es Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter oder die Gesellschaft insgesamt. Hier müssen wir nachhaltig, also besonders verantwortungsbewusst, handeln – indem wir etwa verlässliche, effiziente und sichere Produkte, Services und Lösungen entwickeln, im täglichen Tun ethische Grundsätze beherzigen oder bis in die Verästelungen der Lieferkette nachhaltige Standards von den Zulieferern erwarten.

Sabine Neuß: Mit unseren Produkten helfen wir Kunden, nachhaltig zu agieren, indem sie energieeffizient eingesetzt werden können und die Sicherheit im Betrieb gewährleisten. Aber heute müssen wir auch Erwartungen erfüllen, die sich auf das „Wie“ unserer Geschäftstätigkeit beziehen. Wie wirkt sich die Produktion unserer Fahrzeuge auf die Umwelt aus? Welche Arbeitsbedingungen bieten wir unseren Mitarbeitern? Vieles davon mag selbstverständlich sein, dennoch müssen wir zeigen, wie wir mit solchen Fragen umgehen.

Welche Chancen sehen Sie in einer nachhaltigen Unternehmensführung?

Christophe Lautray: Unsere Nachhaltigkeitsstrategie ermöglicht es uns, bestehenden Kunden zu zeigen, dass wir ein verantwortungsbewusster Partner sind, und neue Kunden mit Integrität und Kosteneffizienz zu begeistern. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit einem verstärkten Engagement für Nachhaltigkeit bestehende Wettbewerbsvorteile weiter ausbauen können. Produkte von Linde genießen einen erstklassigen Ruf, wenn es um Effizienz und Zuverlässigkeit geht. Nicht immer ist dabei auch bekannt, dass sie zu den kosteneffizientesten im Markt gehören, nämlich dann, wenn man das Gesamtpaket inklusive Wartung, Betriebs- und Personalkosten betrachtet.

Sabine Neuß: Für unser eigenes operatives Geschäft sehe ich klare Effizienzvorteile. Wenn wir konsequent in das Umweltmanagement und energiesparende Anlagen investieren, erreichen wir mittelfristig Kostensenkungen. Um diese Potenziale realisieren zu können, benötigen wir Informationen und Steuerungsinstrumente, die wir mit unserem Managementansatz für Nachhaltigkeit etablieren.

Nun ist aber Nachhaltigkeit nicht immer nur ein Schönwetterthema, bei dem man sich mit effizienten Produkten und Einsparerfolgen beweisen kann. Wo liegen denn die Herausforderungen?

Lautray: Unsere Kunden fragen verstärkt Details nach, über die wir früher noch nicht bis in die letzte Konsequenz nachgedacht haben. Das kann sich zum Beispiel auf die Gesamtenergiebilanz eines Gabelstaplers beziehen. So haben wir bereits vor einigen Jahren damit begonnen, zusammen mit renommierten Partnern aus der Forschung Ökobilanzen für unsere wesentlichen Produktreihen zu erstellen. Sie belegen unter anderem, dass eine Umweltauswirkung in erster Linie in der Nutzungsphase entsteht. Wir wollen damit nicht den Schwarzen Peter an den Kunden weiterreichen, sondern nehmen das als Ansporn, immer effizientere Produkte zu entwickeln.

Krinninger: Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Energieeffizienz unserer Fahrzeuge weiter zu verbessern. Alternative Antriebe wie etwa die wasserstoffbetankte Brennstoffzelle oder neue Batteriekonzepte gewinnen an Bedeutung, auch mit Blick auf die Produktivität. Die Forschung entwickelt sich hier sehr dynamisch. Linde treibt diese selbst aktiv mit voran, oft in direkter Zusammenarbeit mit namhaften Industriepartnern und Kunden. Aber auch Entsorgung oder der Verkauf bereits gebrauchter Stapler sind Themen. Hier bieten wir immer mehr Services an.

Und wie sehen Sie sich in der eigenen Organisation aufgestellt?

Krinninger: Effizienz ist natürlich nicht nur bei unseren Produkten wichtig, sondern auch bezüglich unserer internen Abläufe und Infrastruktur müssen wir uns weiterentwickeln. Schließlich wollen wir State-of-the-Art sein und bleiben.

Neuß: Aktuell arbeiten wir weltweit an Zertifizierungen unserer Managementsysteme für Umwelt, Energie und Arbeitssicherheit. Da gibt es durchaus noch vereinzelt Nachholbedarf und die Notwendigkeit zur Angleichung von Standards. Wir sind hier aber auf einem guten Weg, und so gesehen freue ich mich schon auf den nächsten Nachhaltigkeitsbericht, in dem wir über unsere Fortschritte berichten können.

Herr Krinninger, ein Schlusswort?

Krinninger: Der Wahlspruch unseres Unternehmensgründers Carl von Linde war: „Wie geht es besser?“ Wir tun gut daran, uns bei der täglichen Arbeit diese Frage zu stellen. Dann werden wir nicht nur immer besser, sondern zwangsläufig auch immer erfolgreicher und nachhaltiger.

Vielen Dank!