Energie sparen und die Umwelt schützen

G4-26, G4-27

Linde Material Handling arbeitet kontinuierlich daran, die Umweltperformance ihrer Flurförderzeuge zu verbessern. Dabei geht es vor allem um die Emissionsminderung bei Dieselstaplern sowie um die Entwicklung effizienter Fahrzeuge und alternativer Antriebe. Im Dieselbereich befindet sich die Abgasnorm Euro V der Europäischen Union in der Vorbereitung; sie soll voraussichtlich ab 2019 gelten und Fahrzeuge zwischen 19 und 56 kW betreffen. Gegenüber der aktuell noch zugelassenen Norm III B bedeutet sie eine Reduzierung der Schadstoffgrenzwerte um 98 %.

In allen Traglastklassen zählen Linde-Dieselstapler zu den emissionsärmsten Fahrzeugen im Markt. Der Schadstoffausstoß eines Dieselstaplers H25 bis H35 EVO liegt bei der Partikelmasse (PT) um 83 % unter dem geltenden gesetzlichen Grenzwert, bei den Kohlenwasserstoffen (HC) und Stickoxiden (NOx) sind es 26 % und bei dem gefährlichen Atemwegsgift Kohlenmonoxid (CO) sind es sogar 99 %.

Gemeinsame Entwicklungsarbeit

Bei Linde Material Handling wird auf mehreren Ebenen an technischen Innovationen gearbeitet. Forschung und Entwicklung werden in der KION Group seit Mitte 2014 zunehmend zentral organisiert. Linde selbst beschäftigt einige Hundert Mitarbeiter in diesem Bereich, darunter rund 270 in Aschaffenburg, 80 in Châtellerault (Frankreich) und 300 in Xiamen (China).

Vor einigen Jahren hat Linde mit der TruckClinic ein Format entwickelt, um Kunden noch gezielter in den Produktentwicklungsprozess einzubinden. Die TruckClinic ist Teil eines Stakeholder-Dialogs, in dem Kundenbedürfnisse direkt in Produktinnovationen einfließen oder in Innovationen umgesetzt werden. Der mehrmonatige Prozess beginnt mit Marktanalysen und Gesprächen mit den Staplerfahrern, Verkäufern und Lieferanten. Anschließend testen Kunden in einem neutral gestalteten Umfeld mehrere Stunden lang Wettbewerbsfahrzeuge verschiedener Hersteller und füllen anschließend Fragebögen aus. Das Feedback ist ausgesprochen positiv; Kunden schätzen insbesondere die direkten Vergleichsmöglichkeiten und bringen sich mit großen Engagement ein. Besonders nachgefragt werden Effizienzleistungen und Sicherheitseigenschaften.

Kunden-Feedback wird außerdem über regelmäßige Besuche, den Service-Helpdesk sowie im Rahmen des Beschwerdemanagements eingeholt. Ein von Kunden sehr gut angenommenes Forum ist das mehrwöchige Kundenevent „World of Material Handling“, das Linde Material Handling 2014 erstmals veranstaltete. Auch mit externen Partnern arbeitet Linde an der Entwicklung. So wurde mit dem Softwareunternehmen Reknow ein IT-System für die Sichtfeldanalyse eines Staplerfahrers nach ISO 13564 entwickelt. Dabei wird eine 3-D-Ansicht des Fahrzeugs erzeugt, und der Entwicklungsingenieur kann mit einer Datenbrille die Sichtverhältnisse aus der Fahrerposition in einer 360-Grad-Rundumsicht bewerten. Softwaregestützte Testverfahren wurden auch bei der Entwicklung des Linde Safety Pilot eingesetzt.

Energie sparen

Bei verbrennungsmotorischen Staplern ist Linde dem Wettbewerb erkennbar voraus. Jedoch verschiebt sich die Nachfrage in Richtung der elektrischen Fahrzeuge, und hier verstärkt hin zu alternativen Antriebstechnologien wie der Lithium-Ionen-Batterie und der Brennstoffzelle. Linde-Elektro-Gabelstapler haben schon heute in der Branche die höchste Umschlagleistung bei niedrigstem Verbrauch (basierend auf einem durch den TÜV Nord zertifizierten Leistungstest). Die aktuellen Modelle verfügen über ein neues Energiemanagementsystem, das den Verbrauch optimiert steuert, der um 16 % unter dem der Vorgängermodelle liegt. Darüber hinaus hat Linde größere E-Stapler am Markt eingeführt. Ihre Ladekapazität beträgt bis zu acht Tonnen.

Auch bei den elektrischen Routenzügen zur innerbetrieblichen Materialversorgung hat Linde 2014 zwei Modellreihen ins Programm aufgenommen, den Logistic Train (LT) und den Factory Train (FT), deren Schlepper ebenfalls weniger Strom verbrauchen. Linde nutzt die eigene elektrische Antriebstechnik aus dem Stapler sogar, um Servicefahrzeuge für E-Mobilität umzurüsten. Der Linde E-Service-Van bietet sich für Servicefahrten in Ballungsgebieten an und darf auch bei emissionsbedingten Zufahrtsbeschränkungen Innenstadtlagen befahren – die Fahrzeuge werden nun im Feld getestet.

2014 endete die erste Phase der Felderprobung von zehn Niederhubwagen mit Brennstoffzelle, das Projekt „E-LOG-BioFleet“ (s. nebenstehenden Kasten). BMW testet seit Dezember 2013 in seinem Leipziger Werk im Projekt „H2IntraDrive“ eine Flotte aus vier Routenzugschleppern und fünf Gabelstaplern mit Brennstoffzellen-Hybridantrieb, die mit Wasserstoff betankt werden. Mit beiden wissenschaftlich begleiteten Projekten geht Linde gemeinsam mit ihren Partnern einen wichtigen Schritt hin zur Serienreife von Flurförderzeugen mit Wasserstoffantrieb.

Das Umweltengagement von Linde Material Handling ist nicht auf die Marke Linde oder auf Deutschland beschränkt. Unter der Bezeichnung Fenwick Green Performances bewirbt das Unternehmen in Frankreich die Umwelteigenschaften seiner Produkte. Für den britischen Markt existiert ein vergleichbares Programm unter dem Namen Green Energy Carriers. Zusätzlich wird „Eco Lease“ angeboten, ein Programm zum CO2-Emissionsausgleich bei Leasingverträgen in Zusammenarbeit mit der Gold Standard Foundation.

E-LOG-BioFleet

E-LOG-BioFleet (Foto)

„E-LOG-Biofleet“ ist ein gemeinsames Projekt von Linde Material Handling, Fronius International, DB Schenker, OMV, HyCentA Research und Joanneum Research. In einem Umschlaglager von DB Schenker in Österreich werden zehn Niederhubwagen, angetrieben von einem Hybridsystem mit Brennstoffzelle als Range Extender, und die erste Hallenbetankungsanlage für Wasserstoff in Europa im Praxistest erprobt. Das öffentlich geförderte Projekt zog 2014 Zwischenbilanz. Die Fahrzeuge wurden nach einer kurzen Einführungsphase voll in den Schichtbetrieb integriert. Im Betrieb deckte eine hoch leistungsfähige Lithium-Ionen-Batterie die Leistungsspitzen ab; den Grundleistungsbedarf erzeugte die Brennstoffzelle. Durch eine optimierte Betriebsstrategie und die Rückgewinnung der Bremsenergie erreichte das System einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 53 %. Gleichzeitig verursachte ein Fahrzeug über den gesamten Lebenszyklus ein Drittel weniger Treibhausgase als ein vergleichbares Fahrzeug mit Bleisäurebatterie.

Gebrauchtstapler im Angebot

Mit der Produktpalette „Geprüfte Stapler“ bietet Linde ihren Kunden attraktive, kostengünstige und für jeden Einsatzzweck passende Lösungen – von Diesel- und Treibgasstaplern über Elektro-Stapler, Lagertechnikfahrzeuge, Schlepper und Systemfahrzeuge bis hin zu Schwerstaplern. In der Regel handelt es sich hierbei um ehemalige Flottenfahrzeuge, die auf Basis eines Wartungsvertrags von Anfang an nach Herstellerempfehlung gewartet wurden und nach einheitlichen Linde-Standards geprüft und aufgearbeitet werden. Um bei Dieselstaplern die volle Einhaltung geltender Abgasnormen zu gewährleisten, wird der Motor strengen Tests unterzogen. Bei Elektro-Gabelstaplern werden die Batterien auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft und Batteriezellen bei Bedarf ersetzt oder neue Batterien eingebaut. Schadhafte Fahrzeugkomponenten werden repariert oder ausgetauscht, wobei nur Linde-Original-Ersatzteile zum Einsatz kommen.

Somit erwirbt der Käufer ein zuverlässiges, leistungsfähiges Fahrzeug. Dieses Angebot leistet durch die Verlängerung der Nutzungsdauer der Geräte einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung.